|
|
Stierfisch - eine bildliche Liaison Elementaire von Erde und Wasser. |
|
Topologisch gesehen entstand Mo Skitos Arbeit unter den Wirkungen jener |
'Elysischen Gefilde', die Homer für die Kanarischen Inseln als "Wohnung der |
Seligen" besungen hat. Das Bild zeigt 'Stierfisch' als Wesen im Prozess einer |
Legierung, entstehend im hitzigen Fluidum von Luft und Feuer, in die das Aus- |
gangsgut eintritt - der Erde und dem Wasser entstammend: Stier und Fisch. |
|
|
|
Im Bildaufbau spiegelt sich dies als orthogonale Teilung in vier Rechtecke wieder: |
|
Wasserblau links unten; Luft darüber; rechts oben Erde; darunter Feuerrot. |
|
Dabei ist die Reihenfolge der Lesart beliebig, denn um Kausalität und finale Ziele |
|
geht es nicht. Ein Mandalamotiv - so sehr es sich bei diesem Bildaufbau als Mitte |
|
und Zentrum anbot - findet sich zum Glück nicht, darauf zu verzichten, dazu ge- |
|
hörte der Mut des 80er Jahre Punk! Unruhe bleibt dem Betrachter, gerade auch |
|
die fetzigen Diagonalen haben es in sich. Weiß der Teufel, was im Glutrot rechts |
|
unten passiert? Für mich eine der spannendsten Viertel des Bildes. Ein Legierungs- |
|
prozess findet statt, doch bleibt er unvollendet. Zu robust sind die Elemente. Da |
|
sind anatomisch immer noch hier
Fisch- und dort Stierteile identifizierbar. Was |
|
können die bezeichnen? |
|
|
|
Fisch an sich könnte stehen für Gefühle und subtile Strömung der Emotionen, |
|
die von zwanghafter Leidenschaft reichen bis zu überwältigenden Ängsten... |
|
|
Rainer Graf - Stadtforscher |
|
|